„Regeln sind zum brechen da“
Die Drittel-Regel besagt, dass Spannung in einem Bild durch Positionierung des Haupt-Objekts auf einer Drittel-Achse des Bildes platziert werden soll. Gedanklich wird das Bild in neun Teile zerlegt! Zwei horizontale Linien und zwei vertikale Linien werden über das Bild ähnlich wie ein Kreuz gelegt. Die Linien dritteln jeweils das Bild.
Ich erkläre Dir, was damit gemeint ist und wie Du das nächste mal darauf achten kannst, wenn Du fotografierst. Die horizontalen Linien dritteln in drei gleichhohe Streifen, die vertikalen Linien in drei gleichbreite Streifen. Horizonte oder Objekte sollen, gemäss der Drittel-Regel, auf einer der Linien angeordnet werden. Also im oberen oder unteren Bereich des Bildes oder im linken oder rechten Bereich und zwar mehr oder weniger genau auf der Linie.
Du kannst an jeder modernen Kamera die Gitterlinien in deinem Sucher einstellen. Ebenso ist das am Smartphone möglich, meist über die Einstellungen.
Mach den Versuch und fotografiere ein und dasselbe Motiv einmal mittig ausgerichtet und einmal mit der Drittel-Regel angewendet. Schau Dir im Nachhinein beide Bilder an und vergleiche sie. Meist ist das Bild, wo Du die Drittel-Regel angewendet hast, das spannendere Bild. Meistens, aber nicht immer. Je nach dem, vor allem, wenn Dein Motiv sehr symmetrisch ist, ist eine zentrale, mittige Platzierung besser.
Drittel-Linien platzieren
Achte beim Fotografieren immer darauf, dass dein Objekt auf einer Drittel-Linie platziert ist. Stelle Dir Dein Bild mit vier Linien unterteilt vor. Zwei Linien verlaufen mit demselben Abstand horizontal und zwei Linien vertikal. Auf dem Bild siehst Du den Horizont auf der oberen horizontalen Linie und der Grossteil der Felsen auf der linken vertikalen Linie.
Das sieht dann ungefähr so aus:
Haupt-Objekt platzieren
Auf den beiden vertikalen Linien, also links oder rechts, kannst Du vor allem Dein Haupt-Objekt, wie eine Person, ein Tier, eine Blume, ein Berg etc. platzieren. Dies erzeugt Spannung und gestaltet das Bild meist interessanter, als wenn Du es mittig platzierst. Aber: Keine Regel ohne Ausnahme. Mittig platziert macht vor allem bei symmetrischen Bildern Sinn. Nichts geht über’s Ausprobieren. Es kann auch helfen, das Bild in verschiedenen Varianten auszudrucken und wirken zu lassen. Oder aber bei Freunden nachfragen, was am Besten gefällt.
Horizont platzieren
Auf den beiden horizontalen Linien, also unten und oben, kommt vor allem der Horizont vor. Liegt der Horizont auf der unteren Linie, hast Du viel Himmel im Bild, liegt er auf der oberen Linie, hast Du mehr Landschaft oder Wasser – Dein Vordergrund – im Bild. Je nach dem, was Wichtiger ist, wählst Du das Eine oder das Andere.
Menschen platzieren
Bei Menschen funktioniert das genauso. Platziere die Person möglichst Mittig auf einer Drittel-Linie oder, wenn Du nur das Gesicht auf dem Bild hast, platziere sein Auge, das näher bei Dir ist – und somit hoffentlich auch schärfer, genau auf der Drittel-Linie.
Tipp zur Drittel-Regel
Aber bei all dem vergiss nie: Keine Regel ohne Ausnahme!
Manchmal ist es auch perfekt, dein Objekt genau in der Mitte zu platzieren.