Foto-Filter benutzen: Falls Du Dich auch schon gefragt hast, für was man Foto-Filter benötigt und wie man sie benutzt, dann ist dieser Blog etwas für Dich.
Farbfilter
Mit Filter kannst Du ein Bild während des Fotografierens bearbeiten. Zu früheren Zeiten in der Analog-Fotografie wurde das oft getan, indem z.B. ein orange-Filter den Sonnenuntergang verstärkt oder ein blau-Filter die Farben kühler erscheinen lässt. Ebenso kann der Einsatz von Farbfiltern bei Schwarz-Weiss Aufnahmen die Grautöne im Bild verändern, intensivieren, aufhellen etc.
Farbfilter werden heutzutage in der digitalen Fotografie praktisch nicht mehr benutzt. Die Bearbeitung erfolgt meist digital im Nachgang.
POL-Filter
Der Polarisationsfilter lässt Reflexionen auf nichtmetallischen Oberflächen und Blendeffekte verschwinden, verstärkt die Farben und verbessert somit auch den Kontrast. Die Bilder werden lebendiger und klarer. Beachtet werden muss, dass mit dem POL-Filter 1-2 Blendenstufen Licht verloren geht. Das heisst, dass bei gleicher Blendengrösse (z.B. Blende 8) ohne POL-Filter z.B. 1/250 Sekunde und ISO 100 benutzt werden konnte und mit POL-Filter nur noch 1/150 Sekunde, oder aber man stellt die Belichtungszeit fest auf 1/250 Sekunde und erhält danach statt Blende 8 nur noch Blende 7.1 (Dies ist keine feste Berechnung, sondern nur ein Darstellungs-Beispiel).
Mit dem POL-Filter kann man also z.B. einen Wasserlauf fotografieren. Da die Reflxionen auf der Wasseroberfläche verschwinden, sieht man die Steine im Wasser – oder einen Fisch. Als weiteres Beispiel könnte man eine Person fotografieren, die sich in einem Auto hinter der Glasscheibe befindet. Ohne die Lichtreflexion wird die Person sichtbar.
Hier habe ich den Kakadu mit POL-Filter aufgenommen, die Farben sind intensiv und das Bild wirkt klar.
Bedenke: die meisten POL-Filter haben zwei in sich drehende Ringe. Der eine wird aufs Objektiv aufgeschraubt, während der andere drehbar bleibt. Dieser muss man so lange langsam drehen, bis man die Veränderung sieht. Meist wird das daran erkannt, dass das Bild dunkler wird.
UV-Filter
Der UV-Filter ist vor allem ein Schutzfilter. Er ist der am meisten verkaufte Filter, da er oft zusammen mit einem Objektiv verkauft wird. Über den Nutzen wird kontrovers diskutiert. Sein grösster Nutzen besteht immer dann, wenn Du irgendwo sehr staubiges oder sehr feuchtes bist. Also z.B. in der Wüste, am Strand, wo der Sand und Staub durch Wind durch die Luft weht. Oder zum Beispiel in der Nähe eines Wasserfalles oder am Meer mit Wind, wo feinste Wassertropfen Deine Linse beschmutzen. Es kommt definitiv günstiger, einen UV-Filter zu wechseln, als das Objektiv auszutauschen, weil es zerstört wurde.
ND-Filter
Der Neutraldichtefilter, oft auch Graufilter genannt, erzielt eine gewollte „Verdunkelung“. Sie sind aus Kunststoff oder Glas gefertigt und werden entweder geschraubt, neuerdings magnetisch ans Objektiv angebracht oder gesteckt. Es gibt sie in verschiedenen Stärken, die gängigsten sind ND8 (-3 Blendenstufen), ND64 (-6 Blendenstufen) und ND1000 (-10 Blendenstufen).
Der durchgehend „verdunkelte“ ND-Filter wird direkt auf das Objektiv geschraubt oder mit Magnet befestigt. Die Stärke wird je nach vorhandenem Licht und gewünschtem Effekt gewählt. Durch die Verdunkelung wird eine längere (gewollte) Belichtungszeit benötigt, was wiederum ein Stativ von Nöten macht.
Mit einem ND-Filter aufgenommenes Wasser erhält einen Wisch- oder Fliesseffekt. Je länger belichtet werden kann, desto mehr verschwimmt alles ineinander. Je kürzer die Verschlusszeit, desto eher sind einzelne Tropfen sichtbar. Möchte man also Wasser bei oder nach Sonnenuntergang fotografieren, reicht je nach dem bereits ein ND-8 Filter für den gewünschten Effekt. Derselbe Standort verlangt über die hochstehende Sonne in der Mittagszeit einen ND-1000 Filter.
Als weiteres Beispiel kann eine Aufnahme in der Stadt am Tag, z.B. von einem architektonisch interessanten Gebäude, mit Stativ und ND-1000 plus kleine Blende (grosse Blendenzahl, z.B. 20) eine genug lange Belichtung erzielen, so dass keine Menschen auf dem Bild sichtbar sind. Da sie sich bewegen, wird auch der Hintergrund aufgenommen. Am Schluss ist nur noch das sichtbar, was statisch (also unbeweglich) war.
Der Verlaufs-ND-Filter ist meist rechteckig und auf einer Seite dunkel eingefärbt. In der Mitte findet der Verlauf statt und auf der anderen Seite ist das Glas durchsichtig. So kann z.B. ein viel zu heller Himmel abgedunkelt werden, so dass am Schluss die Belichtung auf den Vordergrund genommen werden kann. Diese rechteckigen ND-Filter werden mittels Adapter und Stecksystem vor die Linse geschoben und können dementsprechend dem Horizont angepasst werden.
Effekt-Filter
Werden auch oft Kreativ-Filter genannt und sind meist rund zum aufschrauben.
Als Beispiel steht der Sterne-Filter, um Lichtpunkte zum strahlen zu bringen, Weichzeichner, um das Bild verschwommen à la *David Hamilton wirken zu lassen, Prismen-Filter, die mit dem Licht Regenbogenfarben erzeugen oder Vignettierungsfilter, Masken etc. Vieles davon fand in der analogen Fotografie Verwendung und wird heute meist in der digitalen Nachbearbeitung hinzugefügt.
Zubehör
Für die Filter gibt es spezielle Filter-Taschen, ähnlich wie es eine zeitlang CD-Taschen gab. So sind sie immer schnell zur Hand und können einfach und bruchsicher transportiert werden.
Fazit
Die meist gebrauchten Filter sind der POL-Filter sowie die ND-Filter. Wer seine teuren Objektive schützen will, benutzt immer einen Filter – wenn keiner der Ersterwähnten, dann einen UV-Filter.
Es gibt Adapter-Ringe, so dass man einen Filter auf mehreren Objektiven nutzen kann, welche ja unterschiedliche Durchmesser besitzen. Am besten entscheidet man sich für ein System / eine Marke und baut dann alles darauf auf. So sind die Teile untereinander auch kompatibel.
Hast Du Fragen, Anregungen oder Korrekturen anzubringen – melde Dich bei mir. Vielen Dank.