Mit Stativ fotografieren – warum und auf was es ankommt
Verwacklungsfrei mit Stativ fotografieren
Möchtest Du aus der Hand (also ohne Stativ) fotografieren, ist ein Bildstabilisator in der Kamera oder dem Objektiv verbaut ein grosser Vorteil. Mit Stativ stellst Du diesen besser aus, da sonst eine Überkorrektur passiert, was im Gegenteil endet.
Frei aus der Hand benötigt in den meisten Fällen kurze Verschlusszeiten – also max. 1/50 Sek., je nach Kamera kann dies etwas varieren und muss ausprobiert werden. Um diese bei schlechteren Lichtverhältnissen zu erreichen, muss meist die ISO höher gestellt werden (z.B. 800 statt 100) und/oder die Blende vergrössert, die Zahl verkleinert, werden (z.B. Blende 4 statt 8).
Bei folgenden Gründen greifst Du zum Stativ:
- Sehr schwache Lichtverhältnisse
- Kurze Verschlusszeit wird trotz hoher ISO und grosser Blende nicht mehr erreicht
- Du möchtest aus gestalterischen Gründen eine lange Verschlusszeit
- Du machst Mehrfachaufnahmen von immer demselben Standort aus
- Panoramaaufnahmen
- Makroaufnahmen
- Schweres Objektiv
Ponte Vasco de Cama in Lissabon bei Sonnenuntergang
Gestalterische Gründe können sein:
- Wasser spiegelglatt aufzunehmen. Am Tag benötigst Du dafür einen ND-Filter, der Licht weg nimmt. Somit musst Du automatisch länger belichten, was das Wasser ineinander verschmelzen und weich werden lässt.
- Wolken im Himmel fliessend darzustellen, keine harten Kanten. Der Rest ist ähnlich wie beim Wasser, ebenfalls mit ND-Filter.
- Menschen verschwinden zu lassen. In der Stadt kannst Du mit Stativ und ND-Filter Deine Kamera auf Dein Objekt ausgerichtet aufstellen und z.B. 15 Sekunden lang belichten. Die gehenden Menschen sind danach alle verschwunden. Probiere es aus!
Landschaften mit Stativ fotografieren
Auch wenn Du keine Langszeitaufnahme machen möchtest, so kontrollierst Du die absolute Schärfe immer mit dem Stativ. Da dir die Landschaft nicht davon rennt, du Zeit hast und so lange die richtige Position finden kannst, wo Ausschnitt und Perspektive perfekt für Dich stimmen, kannst Du getrost mit einem Stativ fotografieren. Die Verwacklungsgefahr besteht dadurch nicht. Nachteil: Das Stativ ist zusätzliches Gewicht, das mit sich herum getragen werden muss.
Palpuognasee Anfangs Oktober im Graubünden der Schweiz
Also merke: Je leichter Dein Stativ, z.B. aus Carbon, desto eher nimmst Du es auch mit. Leider bedeutet das auch, desto teurer ist es in der Anschaffung.
